Bennys Reisetagebuch No 10

Mittwoch, 23.10.2013

Ahoi meine lieben Landratten

Ich hab was tolles erlebt. Gaaanz, gaaanz toll.

Wir sind gestern in Gibraltar angekommen. Nach fast vier langen Tagen. Ich habe gar nicht gewusst dass unsere Selivra solange mit dem Motor fahren kann. Samstag in der Früh sind wir in Mallorca weggefahren. Meine Mannschafft, Gregor aus der Steiermark, Daniel aus der Schweiz und mein Herrchen waren schon ganz traurig, denn die Wettervorhersage war nicht wirklich für Segler gemacht. Kein Hauch Wind und das für fünf Tage. Also wurde der Motor gestartet und los ging es immer Richtung Westen. Eigentlich war es fad, aber ich hab mich auch so beschäftigt. Mit meines Herrchens Schuh. Er hat da so ganz tolle Schlapfen aus Gummi. Naja jetzt hat er nur mehr einen davon J Selber schuld, warum lässt er mich auch spielen damit.

Wir sind dann die ganze Zeit so ganz gemütlich dahin getuckert und plötzlich waren die Delphine da. Ich kann euch sagen das sind vielleicht liebe Viecherl. Die schwimmen mit unserer Selivra immer um die Wette. Ich sehe sie immer schon von weitem heranschwimmen und bin dann ganz aufgeregt. Am besten sieht man sie wenn man ganz vorne am Bug des Schiffes steht, denn dann drehen sie sich um ud schauen herauf. Oder springen sogar aus dem Wasser. Die sind so süß, mein Herrchen muss mich dann immer halten denn ich glaube ich würde zu ihnen hineinspringen.

Obwohl sie im Wasser leben, sind sie ja keine Fische sondern Säugetiere so wie ich eines bin. Und dann quietschen und pfeiffen sie ganz vergnügt als ob sie mir etwas mitteilen wollen. Einfach zum knuddeln. Und selbst mein Bellen schreckt sie nicht ab.

Aber das Beste war vor zwei Tagen. Wir sind mitten in einer Herde Wale gelandet. Ein Wahnsinn kann ich euch sagen. Ich kann ja nicht zählen aber mein Herrchen hat gemeint es waren zwischen vierzig und fünfzig. Das war ein Schauspiel. Er hat unsere Selivra ganz langsam mitten zwischen die Wale gesteuert, dann den Motor abgestellt und wir sind mit ihnen stundenlang dahingetrieben. Auch meine Crew war ganz hin und weg von so einer schönen Vorstellung. Zuerst haben wir nur drei gesehen, aber dann sind es immer mehr und mehr geworden. Wenn ihr euch die Fotos anseht werdet ihr mich verstehen. Große, bis zur halben Schiffslänge aber auch ganz kleine Kinder waren dabei. Und die sind dann immer ganz nahe an unser Schiff gekommen, so als würden sie uns neugierig besuchen wollen.

Früh am nächsten Morgen haben wir dann Gibraltar erreicht. Gibraltar ist der südlichste Punkt von Europa und man sieht nach Afrika – nach Marokko hinüber. Zum Angreifen. Nur ein Katzensprung meint mein Herrchen. Obwohl wir in Spanien sind, gehört Gibraltar zu England, das ja ganz woanders liegt. Das ist irgendwie komisch. Wir mussten heute sogar über einen Grenzposten laufen als wir die Stadt besuchten. Stadt ist gut. Das Ganze ist ja nur ein riesiger Felsen mit Häfen, einem Flughafen tausenden Affen und vielen alten Kanonen.

Die Sage erzählt dass, solange die Affen auf dem Felsen leben Gibraltar zu England gehören wird. Angeblich haben die Spanier und auch die Marokkaner schon mehrmals versucht die Affen auszurotten. Ist ihnen aber nicht geglückt.

Früher hat man auch zur Meerenge – oder Straße von Gibraltar, die Europa von Afrika trennt- gesagt die Säulen des Herkules. Auf der einen Seite Europa, auf der anderen Afrika. Und wenn man da durch fährt ist dahinter nichts mehr. Naja alte Weisheiten eben. 😉

Ganz viele riesengroße Schiffe liegen hier von Anker und warten dass sie ent- oder beladen werden. Manche sind so groß dass unserer Selivra wie ein kleines Spielzeugboot daneben aussieht.

Wir sind dann mit einem Bus hinauf auf den Felsen und haben ein bisschen Touristen gespielt. War recht interessant wenn da nicht die viele Affen gewesen wären. Na das sind vielleicht bestige Biester!!!! Die wollten mich glatt vertreiben und haben mich angegriffen. Selbst mein wildestes Gebell hat nichts geholfen. Im Gegenteil, die sind dann immer aggressiver geworden und von allen Seiten auf mich losgegangen. Ich musste dann zurück in den Bus, denn die Parkranger – das sind die Leute die dort aufpassen – waren ganz besorgt um mich, denn angeblich haben die Affen dort schon einige Hunde getötet. Mein Herrchen war ganz schön sauer, dass die das nicht früher gesagt haben und uns auf dem Felsen gelassen und sogar Geld dafür verlangt haben.

Auf jeden Fall war ich am Abend ganz schön geschlaucht von dem Stress und bin von einer Minute auf die andere in einen Tiefschlaf gefallen.

Liebe Grüße Euer Benny

P.S. Die Affen im Dschungelbuch waren zu Mogli ja auch nicht sehr nett.