kleine Wetterkunde

die wichtigsten Wetterregeln für den Törn

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Wir alle lieben das Leben einfach und unkompliziert. Dabei besteht die Kunst darin, schwierige Sachverhalte auf einfache Strukturen herunter zu brechen und sie so dem Laien verständlich zu machen. Schon immer haben die Menschen das auch beim Wetter versucht. Entstanden sind daraus Wetterregeln, aufgestellt anhand langjähriger Wetterbeobachtungen und Erfahrungen. Aufgrund der Komplexität bei Weitem nicht immer zutreffend, geben einige dieser Regeln tendenzielle Hinweise auf eine Wetterentwicklung und bieten so eine gewisse Orientierung.
Immer sind sie dabei aber an regionale Wettersysteme gebunden und so nicht an jedem Ort anwendbar. Wir stellen hier die Aussagekräftigsten vor und versuchen diese zu erläutern.

„Ist die Sonne abends rot, kennt der Seemann keine Not“ oder „Abendrot, Schönwetterbot“

Geht die Sonne am Abend im Westen unter und befindet sich gen Osten eine Wolkendecke, feuchte Luft oder eine abziehende Schlechtwetterfront, so färbt die Sonne den Himmel rot. Bei uns zieht das Wetter in der Regel von Westen auf. Die wolkenreiche und feuchte Luft zieht also ab, die aufgelockerte Zone naht.

„Rote Sonne am Morgen bringt dem Seemann Sorgen“ oder „Morgenrot, Schlechtwetterbot“

Diese Regel beschreibt den umgekehrten Fall. Die Sonne scheint am Morgen nach Westen. Befindet sich dort feuchte Luft oder eine Wolkendecke, so werden uns diese Luftmassen aller Voraussicht nach erreichen, denn das wolkenreiche oder regnerische Wetter zieht bei uns häufig von Westen, also vom Atlantik her auf.

„Cirren am Morgen – Regen am Abend“

Cirren (Schleierwolken) können Vorboten für das Herannahen einer Warmfront sein. Wenn sie aufziehen, sich über den ganzen Himmel verteilen und immer dichter werden, können sie eine Warmfront einhergehend mit Regen ankündigen. Zwischen ihrem Aufzug und dem Einsetzen des Regens liegen durchschnittlich etwa 12 bis 18 Stunden. Nur verlassen sollte man sich darauf nicht, denn eine andere Regel besagt: „In Frauen und Cirren kann man sich irren“. Oder spezieller: „Girrus ohne Barometerfall, gutes Wetter überall“.

„Kreuzen sich die Winde, ändert sich’s Wetter geschwinde“

Wenn der Wind in der Höhe quer zum Wind am Boden weht, muss man mit einer Wetteränderung rechnen. Die Windrichtung in der Höhe erkennt man an der Zugrichtung der hohen Wolken, der Cirren. Mit einer Wetterbesserung ist zu rechnen, wenn man mit dem Rücken zum Bodenwind steht und der Höhenwind von rechts kommt. Mit einer Wetterverschlechterung ist zu rechnen, wenn man mit dem Rücken zum Bodenwind steht und der Höhenwind von links kommt.

„Kommt der Regen vor dem Wind, birg die Segel rasch geschwind“

Beginnt es zu regnen, ohne dass der Wind auffrischt, so spricht das für das Herannahen einer Warmfront. Der kräftigste Wind und die stärksten Böen sind in den meisten Fällen im Bereich der Kaltfront oder auf der Rückseite eines Tiefdruckgebietes anzutreffen. Der einsetzende Regen zeugt also vom Aufziehen eines Tiefs, das möglicherweise viel Wind im Gepäck hat.

„Ändert sich der Luftdruck innerhalb von drei Stunden um vier, geh nicht vor die Tür.“

Nicht der absolute Luftdruckwert gibt Auskunft über den Windverlauf. Will man wissen, wie sich der Wind in seiner Stärke entwickeln wird, müssen Luftdruckänderungen beobachtet werden. Fällt der Luftdruck in drei Stunden um 4 hpa*, so kündigt dies einen Sturm an!

„Ändert sich der Luftdruck in drei Stunden um mehr als zehn, solltest du nicht mehr segeln gehen.“

Fällt der Luftdruck in drei Stunden um mehr als 10 hpa*, so kündet das vom Aufzug eines schweren Sturms, vielleicht sogar eines Orkans!

„Gibt Ring oder Hof sich Sonn‘ und Mond, bald Regen und Wind uns nicht verschont.“

Auch diese Regel bezieht sich auf das Herannahen einer Warmfront. Ihre ersten Anzeichen sind Eiswolken in der Höhe (Schleierwolken = Girren), durch die die Sonne oder der Mond noch diffus hindurchscheinen. Durch lichtbrechung entsteht ein Kreis (Hof oder Halo genannt), der sich gut sichtbar um Sonne oder Mond legt.

„Südwest Regennest – mit Ostwind, schönes Wetter beginnt“

Bei uns geht Ostwind häufig mit einem kräftigen Hochdruckgebiet über Skandinavien einher, eine Wetterlage, die in der Regel mit blauem Himmel und viel Sonnenschein verbunden ist. Unter Tiefdruckeinfluss hingegen stellt sich überwiegend Südwestwind ein.

* 1 hpa (hektopascal) = 1 mbar (millibar)

Anmerkung:
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