Bennys Reisetagebuch 2014_7

Mittwoch 07. Mai 2014 – Rodney Bay – St. Lucia

Ahoi Landratten 🙂

Ich hoffe ihr seid alle gut drauf und genießt das Frühjahr.

Bei mir gibt es leider nicht viel Neues zu berichten da mein Herrchen im Moment ein bisschen faul ist und viel liest. Sehr viel sogar. Aber ich habe mich gerächt. Jeden Tag pünktlich um ½ 5 Uhr in der Früh springe ich in seine Koje (das ist das Bett in de er schläft) und wecke ihn auf. Aber nicht mit einem lauten Gebell sondern so richtig genussvoll mit ein paar Schlecker über sein Gesicht. Er schimpft dann besonders laut, ist aber dafür munter. Und dann geht’s in voller ausgeschlafener Frische an Land  für einen langen Spaziergang.

Wir müssen dafür mit unsrem Beiboot an Land fahren, da wir ja mit unserer Selivra vor Anker in der Rodney Bay Bucht liegen. Um diese Zeit ist die Sonne noch nicht aufgegangen und es ist auch noch nicht ganz so heiß.  Wir haben hier ungefähr einen Kilometer Sandstrand und auch einen kleinen Hügel mit Urwald. Da kann ich herumtollen und Krabben jagen. Ja ihr lest richtig, im Urwald gibt es hunderte von Krabben die sich in Erdlöcher verstecken die sie sich gegraben haben. So ganz ohne ist das nicht denn die haben große Scheren mit denen sie ganz schön zwicken können. Au das tut vielleicht weh!!!! Denn einmal zugezwickt lassen die nicht mehr aus. Aber meine Zähn sind ja auch ganz schön scharf. Und schnell sind die vielleicht. Da muss ich ganz schön aufpassen und schnell sein. Die sind auch ziemlich schlau. Sobald ich oder mein Herrchen uns den Erdlöchern nähern verkriechen die sich. Gefangen habe ich erst eine und ich kann euch sagen die schmecken köstlich – mhhh 🙂 Nur der Panzer ist hart.

Ach ja, ich habe kurze Haare. Mein Herrchen hat mich geschoren 🙁 dafür schau ich jetzt wieder wie ein richtiger Labrador aus. 🙂 und so heiss ist mir auch nicht mehr. Aber das war eine ganz schöne Sauerei. Darf man das überhaupt sagen? Aber ja, so schlimm ist das nicht. Millionen von Haaren sind bei uns im Cockpit herum gesaust, es geht ja immer viel Wind und mein Herrchen hat dann den ganzen Tag Haare weggewaschen. Selber schuld. 🙂 Aber ich fühle mich wohl damit.

Nächste Woche segeln wir dann wieder Richtung Süden. Wir warten nur auf ein paar Ersatzteile und dann geht wieder los.

Ich habe Eingangs gesagt mein Herrchen ist im Moment ein bisschen faul, stimmt schon aber trotzdem hat er schon wieder das ganze Unterwasserschiff in zweitägiger Arbeit gereinigt. Zentimeterlang sind die Algen und Schnecken am Schiff angewachsen gewesen. Und tausende von kleinen Krebsen sind auch darauf herum gekrabbelt. Die schaun aus wie 3 – 4 Millimeter große Shrimps. Mein Herrchen hatte sogar eine kleine Krabbe im Ohr. Die hat er sich mit der Pinzette herausgeholt. Das ist nicht etwas das man nachmachen sollte. Aber das Viecherl hat sich wohl in dem Tunnel wohlgefühlt.

Mein Herrchen sagt das kommt daher, da das Wasser so warm ist und das Wachstum so beschleunigt. Wenn wir dann im Juni nach Grenada kommen wird die Selivra sowieso aus dem Wasser gehoben und wieder gründlich gereinigt und mit einem neuen Schutzanstrich versehen, der das Algenwachstum verlangsamen soll.

Zwischen vier und fünf Uhr  am Nachmittag geht dann die zweite spaziergeh- und herumtollrunde los. Da ist es dann auch nicht mehr so heiß und so sind wir mindestens vier Stunden am Tag unterwegs. Ich muss auch hie und da ein paar Übungen machen, dafür bekomm ich dann aber eine Belohnung wenn sie hin gehaut haben. Und mein Herrchen weiß ja mittlerweile sowieso das ich einen eignen Kopf habe und ziemlich stur sein kann.  🙂 🙂 🙂

Also dann wünsche ich euch eine schöne Zeit und nicht zuviele Prüfungen.

Euer Benny

P.S. Liebe Grüße an eure Lehrer und sie sollen euch auch was fürs Leben und nicht nur für die Schule beibringen.