Oktober 2014
Ahoi ihr Lieben
Obwohl ich mich jetzt so lange nicht gemeldet habe – kann ich jetzt mit Freude melden –alles ist beim Alten 🙂
Wir liegen noch immer in der Prickly Bay vor Anker und meine mittlerweile vollauf gesundete Crew mischt fleißig im Sozialleben von Grenada und dem der Seglergemeinde mit.
Einer der vielen Höhepunkte war der Grenada Hash unter dem Decknamen Oktoberfest. Endlich für meinen Skipper die Gelegenheit die Lederhose anzuziehen und für einiges an Aufmerksamkeit zu erregen. Karibische Festlichkeit mit Almhüttenmusik und Bratwürstel mit Erdäpfelsalat wirkt schon irgendwie seltsam, hat aber auch seine Reize. Naja ganz ehrlich – man muss nicht überall dabei sein ;-).
Da haben die Grillparties am Strand, die gemeinsamen Kochaktivitäten auf den verschiedenen Schiffen oder die gemeinsamen Ausflüge ins Hinterland schon viel mehr Flair. Vor allem wird man nicht ständig mit den amerikanisierten Gebräuchen überflutet und kann sich ganz gemütlich der Gesellschaft Gleichgesinnter widmen.
Echte Höhepunkte für meine Crew sind immer wieder die traumhaften Kochkünste von Bordfrau Martina von der Mauna Loa, aber auch Gitti von der Tifricat steht ihr nicht nach.
Der absolute Höhepunkt war aber das Überaschungsgeburtstagsfest für Bordfrau Doris. Zeitig in der Früh schleichen sich die Crews von Mauna Loa, Tifricat, Sapphire und Windwardstar an mich heran, sogar unser Leichtmatrose war offensichtlich schon bestochen, hat er doch die lautlos heran-gepaddelten Dinghis nicht verbellt 🙂
Mit Sekt, Kuchen und Platten von belegten Broten wird meine Crew geweckt und Bordfrau Doris zum Kuss herumgereicht. Mein Skipper, immer noch ein bisschen angeschlagen von den Folgen des Tigermückenstiches hat wohl am längsten gebraucht sich den Schlaf aus den Augen zu wischen.
Die Überraschung war gelungen und der Tag hat dann so geendet wie er begonnen hat, mit einem Traumhaften Essen und viel Wein, Bier und Sekt. Die abendliche Geburtstagsfeier bei Bruno´s Restaurant – einem Restaurant so versteckt in einer traumhaften Bucht an der Ostseite von Grenada, das es wirklich nur eingeweihte finden, hat dann gezeigt das man auch in der Karibik das Feinste vom Feinsten bekommt, wenn der Chef dahintersteht. Ich habe mir nicht alles merken können was die Crew verspeist hat, aber gelächelt und den Bauch gehalten haben sie alle wie sie zurückgekommen sind.
Natürlich musste Doris dann auch noch beim Hash ihre gebührende Geburtstagsüberraschung mit Bierdusche und ex-trinken aus dem „dotty pott“ über sich ergehen lassen. Sie hats gut überstanden nur der Verlust der Sonnenbrille und der Biergestank im Schrotti bei der Rückfahrt hat das Erlebnis ein bisschen getrübt 🙂
Unser neue Errungenschaft – Schrotti – das Auto mit Eigenleben ist auch schon wieder verkauft, obwohl meine Crew es noch bis Mitte November nutzen kann. Ist einfach sehr schnell gegangen und der Preis hat auch gepasst. Jetzt werde ich schön langsam wieder auf Vordermann gebracht, in Karibischer Eile halt, damit ich bis zum geplanten Abfahrtstag – irgendwann zwischen Mitte und Ende November wieder seefit bin.
Die Tage vergehen, schneller als gedacht und die Buchten auf Grenda beginnen sich auch schön langsam zu leeren. Die Hurricanesaison nähert sich dem Ende und viele segeln weiter Richtung Westen zu den ABC Inseln, St. Blas Inseln oder Panama. Uns wird der Wind hoffentlich für die Fahrt in den Norden günstig stehen.
Nur die arme Mauna Loa muss noch hierbleiben, da der Ersatzmotor noch immer nicht eingetroffen ist. Wir hoffen aber stark mit ihnen gemeinsam Weihnachten auf Martinique verbringen zu können
Aber davon das nächste Mal.
Bis bald
Eure Selivra & Crew