Karibik Februar 2014

Ahoi Ihr lieben im kalten Europa

Ich bin mit meinem Leichtmatrosen und meinem Skipper wieder mal ganz alleine und auf dem Weg zurück in den Süden.

Nachdem uns die beiden Mädels aus Steyr verlassen hatten sind wir ja mit unserm Gast Dieter weiter Richtung Norden gesegelt. Martinique, da sind sich alle an Bord einig ist die Reise nicht wert. Um das zu sehen muss man nicht unbedingt in die Karibik fliegen. Südfrankreich ist ähnlich. Na gut, vielleicht haben sie nicht alles gesehen und der Aufstieg auf den Vulkan war auch nur eine Abwechslung für meinen Leichtmatrosen. Zumindest war die Zeit gemeinsam mit unserem Freund Michael und seiner Sinus eine schöne Erfahrung.

Weiter nach Dominica. Wenigstens hat Dieter jetzt seine Angst und sein Unwohlsein vor Windstärke 8 ein wenig besser in den Griff bekommen. Die jeweiligen Kanalpassagen auf Am Wind Kurs zwischen den Inseln sind ja nicht unbedingt auf die leichte Schulter zu nehmen. Spaß hats uns allen auf jeden Fall gemacht.

Dominica ist eine Reise wert. Wenn schon nicht mit dem Segelboot, dann zumindest für diejenigen die gerne wandern und unberührte Natur sehen wollen. Regenwald ohne Ende, jede Menge wild wachsende tropische Früchte, Kaffee, Muskat und Andere.

Als kleiner Tipp. Es gibt einen Wanderweg quer über die Insel von Süd nach Nord. Dauer ca. 8 Tage, quer durch den Regenwald über die Atlantikküste zur Küste der  Karibischen See. NUR man muss gut zu Fuss sein. Steil berauf, steil bergab und das die ganze Zeit und feucht.  Es gibt auch ein paar Hostels, einfach aber bequem zwischen durch, ansonsten Zelt, Hängematte und Regenschutz.

Freundliche Menschen weit und breit (na gut, Ausnahmen gibt es immer und überall), und keine Anzeichen von Kriminalität.

Mein Skipper hat das mittlerweile auf seinem Besuchsprogramm. Unser Besuch war auf jeden Fall viel zu kurz.

Weiter nach Guadeloupe mussten wir um pünktlich in Pointe a` Pitre zu sein um Doris, Julia und Lena abzuholen die uns für eine Woche Gesellschaft gelistet haben. Guadeloupe – na gut, auch gesehen die Iles les Saintes zeigen  zumindest etwas karibisches Flair, gemischt mit starkem französichem Einschlag.

Meine Crew hat dann auch das Jaques Cousteau Tauchzentrum – den kleinen Marne Nationalpark an der Westküste besucht.  Nett aber nicht mehr, es gibt schönere und viel fischreichere Gegenden in der Karibik. Wenigstens waren die Sonnenuntergänge an unserm Ankerplatz phänomenal.

Leider rennt die Zeit und die vier Wochen an Bord für Dieter haben sich mehr als rasch dem Ende zugeneigt. Wir mussten nach Antigua und das bei herrlichem atlantischen Squallwetter (saumäßig wie mein Skipper so meint). Kurzzeitig musste sogar das dritte Reff herhalten um mich auf Kurs und Geschwindigtkeit Richtung English Harbor zu halten.  Kurzzeitig Windstärke 11 und schöner Schwell aus Nordost haben Dieter einen nicht alltäglichen Abschlusssegeltag beschert.

Dafür dann der Anleger in English Harbor direkt am Nelson Dockyard. Eine Marina die zugleich Museum ist.Hat auch was und ist sicher ein tolles Erlebnis für die Crew gewesen – british very british :-). Vor allem da in einer Marina dieser Preisklasse vor Buganker mit starkem Seitenwind anzulegen ist (dafür stehen dann auch schon die Taucher auf Abruf bereit) und für die anschließende Dusche zwei US $ zu berappen waren.

Naja man muss trotzdem einmal da gewesen sein.

Ich, mein Leichtmatrose und auch mein Skipper hoffen Dieter einmal wieder zu sehen. Es war noch selten jemand mit einem derart gewaltigem Wissen an Bord. Danke für die kurzweilige Zeit.

Und wieder ging es nach der Besichtigung von English Harbor zurück nach Deshaies auf Guadeloupe. Auch die Urlaubszeit für die drei Mädls hat sich rasch dem Ende zugeneigt und da die Brücken zwischen Grande Terre und Basse Terre in den Mangroven aus Wartungsarbeiten für den gesamten Schiffsverkehr gesperrt sind mussten die drei in Deshaies von Bord um ihren Flieger zu bekommen. Der Umweg rund um die Insel hätte zulange gedauert. Uns hätte es nichts ausgemacht.

Jetzt sind wir drei alleine und  irgendwie auch ein bisschen traurig. Die Zeit mit den vielen Gästen und Freunden an Bord ist viel zu schnell verflogen.

Ich weiß nur, das ich jetzt ein bisschen Pflege abbekomme, mein Leichtmatrose ein bisschen mehr Erziehungsarbeit, es ist doch einiges vernachlässigt worden, und mein Skipper, lange einsame Nächte. Da bleibt wenigstens Zeit für die vielen, vielen Bücher an Bord. 🙂

Liebe Grüße eure Selivra